romantisches
Plätzchen unter den Lärchen am Waldneregg Einer dieser Bäume ist die Lärche. Die Lärche ist in Südtirol nach der Fichte die zweithäufigste Baumart, die auch mal über 100 Jahre alt werden kann. Die "Urlärchen" im Ultental in Südtirol gelten als die ältesten Nadelbäume Europas und sind ca. 2000 Jahre alt.
Die Nutzung der Lärche Das Holz dieses kräftigen, sehr hoch wachsenden Nadelbaumes,wird vielseitig genutzt. Das ins rötlich gefärbte Holz ist wegen seines Harzreichtums besonders resistent gegen Witterungseinflüsse und langlebig. Im Bausektor wird es für Wirtschaftsgebäude, Stallungen, Silos, Brücken, Dächer,Pergolen, Lärmschutzwände, Pfähle oder Wasserleitungsrohre genutzt. Im Brückenbau gehört das Lärchenholz wegen seine super Tragfähigkeit und Langlebigkeit zu den bevorzugten Holzarten. Ein mit Lärchenschindeln gedecktes Dach hält problemlos mehrere Jahrzehnte. Beim Hausbau finden wir es bei Eingangstüren, Böden, Fenster, Tore, Zäune,Terrassen, Balkone und Treppen. Im Innenbereich findet das Lärchenholz Verwendung für Treppen, Böden oder Möbel, Täfelungen, Eckbänke mit Tischen und dergleichen. In Südtirols Bauernstuben sieht man gar einige Täfelungen mit diesem speziellen Holz. Auf Kinderspielplätzen gibt es verschiedene Spielgeräte, Rammpfähle, Masten und Stangen aus Lärchenholz. Wasser macht dem Lärchenholz nichts aus, es wird eigentlich nur härter und deswegen ist eine weitere wichtige Nutzung der Boots- und Schiffbau . Letztlich sei erwähnt, dass aus Lärchenholz noch verschiedene Drechslerwaren, Schnitzwaren, Haushaltsgegenstände und ähnliches hergestellt werden. Im Alpenraum wird das Lärchenholz auch für die wetterausgesetzten Hinweisschilder auf Wanderwegen verwendet.
Warum verfärben sich im Herbst die Nadeln der Lärche und fallen ab? Die Lärche ist ein Nadelbaum und damit immergrün. Oder doch nicht? Nana, die Lärche ist der einzige heimische Nadelbaum, der im Herbst seine Nadeln verliert und im Winter fast nackt dasteht. Aber warum ist das so?
Einen richtigen wissenschaftlichen Beweis gibt es bis heute nicht. Gute Erklärungen sprechen für einen „ eiskalter Überlebenstrick“ – die Lärche findet man bis zu einer Höhe von ca. 2.500Metern. Da herrschen im Winter widrige Bedingungen wie starker Frost. Nadeln brauchen viel Wasser, denn über sie verdunstet der Baum die Flüssigkeit. Dieses Wasser steht ihm bei Frost aber nicht zur Verfügung, und der Baum würde verdursten. Ohne die Nadeln kann die Lärche Temperaturen bis zu Minus 40° ohne Schaden überstehen! Außerdem sind die Nadeln von Lärchen ganz dünn und nicht mit einer Wachsschicht überzogen. Die Nadeln von anderen Bäumen wie Tannen, Fichten oder Föhren sind mit einerWachsschicht überzogen. Dami
t sind sie zum einen im Winter vor Kälte geschützt, zum anderen trocknen sie nicht aus. Dieses Naturspektakel sorgt für Goldrauschstimmung im grauen Herbst und im Frühjahr für helles, frisches Grün.
Schutzbaum mit Heilwirkung Die Lärche ist nicht nur sagenumwoben, sondern hat auch eine Heilwirkung. Man kann im Frühjahr die ersten Triebe sammeln, und sie zu Tinkturen, Tees oder Umschlägen verarbeiten. Beliebter ist eigentlich das Harz, es ist viel intensiver als das anderer Nadelbäume und hat eine hohe desinfizierende und keimtötende Wirkung. Ein selbstgemachtes Massageöl aus Lärchenextrakten ist sehr wohltuend. In Südtriol gibt es übrigens noch einige Kräuterhexen und Schnapshersteller, die das Harz oder die jungen Triebe zu einem sehr würzigen Schnaps weiterverarbeiten. Manchmal bekommt man auf Almhütten einen selbstgemachten Schnaps angeboten. Prosit!